„Triple A“ im Ranking für die Narrenzunft

SPD-Ortsverein Oberkochen verleiht den Sozial- und Kulturpreis an die Schlaggawäscher – großes Lob für Engagement über Oberkochen hinaus

„Da passt alles zusammen“, sagt NZO-Präsident Klaus Ziemons. Die Narrenzunft ist 40 Jahre alt geworden, ein „runder“ Geburtstag. Der SPD-Preis wird zum elften Mal verliehen. Närrisch-klassische Inklusion sozusagen beim Festakt im Bürgersaal des Rathauses.

Beim Festakt (v.l.) Landrat Klaus Pavel, Zunftmeister Holm Roscher, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Richard Burger, Präsident Klaus Ziemons und Oberkochens Bürgermeister Peter Traub. (Foto: ls)

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Richard Burger geht „in die Bütt“ und taucht ein in die Historie des „Vereinsschwergewichts und der Veranstaltungsprofis der Narrenzunft“. Als die Narrenzunft 1973 im Gasthaus „Ochsen“ aus der Taufe gehoben wurde, habe es bis dato wenig zu lachen gegeben in Oberkochen, sagt Burger. Der Alt-Oberkochener Konrad Posmik habe dem Neuankömmling den Namen „Schlaggawäscher“ gegeben, der an die Zeit der Eisengewinnung und der Schlackenwäsche am Kocherursprung erinnert habe. Burger lässt die „Promi-Liste“ der Ehrenelferräte Revue passieren, schildert die Entwicklung des Vereins, der sich wie Phönix aus der Asche zu einem Kultur treibenden Netzwerk entwickelt habe, das in ganz Süddeutschland Rang und Namen habe. „Sie von der Narrenzunft haben binnen vierzig Jahren das kulturelle Leben in Oberkochen nachhaltig geprägt“, so der Laudator wörtlich.

Die „Kärrner-Arbeit“ der NZO machte Burger an der Summe von 20 Veranstaltungen während der diesjährigen Kampagne deutlich und in der Straßenfastnacht werde der Name der Stadt Oberkochen weit über die Region hinausgetragen. Die NZO exportiere Fasching und Brauchtum bis in die 1200 Kilometer entfernte Partnerstadt Mátészalka.

„Kultur ist nur eine Facette, eine weitere heißt Jugendarbeit par excellence“, so Burger weiter. 130 Kinder und Jugendliche würden ganzjährig von rund dreißig Ehrenämtlern mit Leidenschaft und Herzblut betreut. „Dies formt die NZO zu einer verschworenen Gemeinschaft.“ Aktivitäten seien keine Eintagsfliegen, sondern Dauerbrenner. Das „Triple A im Ranking“ werde komplettiert für den Einsatz für Menschen mit Behinderung. Die Prunksitzungen in Verbindung mit dem Landratsamt seien seit 26 Jahren ein Renner und knüpften ein festes Band zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. „Wenn nicht Sie, wer dann?“ habe der Tenor bei der SPD gelautet und die Hauptversammlung sei einstimmig dem Vorschlag des Vorstands für die Preisvergabe an die SPD gefolgt. „Die Narrenzunft fügt sich würdig ein in die Reihe der bisherigen Preisträger“, schließt der SPD-Ortsvereinsvorsitzende seine Laudatio, überreicht Urkunde und Ehrengabe in Höhe von 500 Euro.

Der Sozial- und Kulturpreis der SPD sei geradezu zugeschnitten auf die NZO, die beide Facetten des Preises inkludiere, sagte Landrat Klaus Pavel in seiner Ansprache. Der Verein habe eine schier unglaubliche Entwicklung genommen und nicht nur in Oberkochen seien die Schlaggawäscher Synonyme für Fröhlichkeit und Menschlichkeit. Die „Narrenzahl elf“ nahm Bürgermeister Peter Traub in den Fokus seiner gereimten Verse. „Egal, wer den Verein am Schluss empfahl, es war auf jeden Fall eine gute Wahl“, sagte Traub, der seine Verbundenheit mit der NZO jüngst als „GOA-Kontrolleur“ bei der Prunksitzung bekundete. Als Vertreter aller Oberkochener Vereine schreibt Herbert Soutschek dem Preisträger außerordentliches bürgerschaftliches Engagement ins Stammbuch.

NZO-Präsident Klaus Ziemons macht aus seiner Freude über den Preis keinen Hehl, weil dieser die Leistung des Gesamtvereins beleuchte. „Das ist gut angekommen im Präsidium, weil damit 26 Abteilungen und über 350 Aktive gewürdigt werden“, sagt Ziemons. Er erwähnt aber auch das gesamte Unterstützungskollektiv von Stadt, Bauhof und Sponsoren, das Fastnacht in dieser überbordenden Präsentation erst ermögliche.

Dann stechen die „Los Mosquitos“, Paradetruppe der Hallenfastnacht, mit einem geschliffenen Showtanz, und als musikalische Muntermacher des Festakts fungieren Reinhold Hirth und Christian Bolz. „Schlagg-hoi“ erklingt beim anschließenden „Ständerling“.

Lothar Schell, SchwäPo

Lesen Sie hier die Laudatio von SPD Ortsvereins-Vorsitzender Richard Burger

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