Faschingsumzug durch die Oberkochener Innenstadt

Hexenspuk und Gardenzauber

Dass Oberkochen eine närrische Hochburg am nördlichsten Zipfel des alemannischen Narrenrings ist, stellten 73 Gruppen mit über dreitausend Hästrägern unter Beweis.

Ganz große Schrägtonkunst gabt’s am Sonntag in Oberkochen zu hören. Fotos: Oliver Giers

Für Nina Stadler, die neue Präsidentin der Schlaggawäscher, war es eine tolle Premiere und Zunftmeister Holm Roscher meinte nicht ohne Stolz: „Ich glaube, dieser Narrensprung kann sich mit seiner Vielfalt sehen lassen.“

Kunterbunt war es, die Kontrapunkte passten. Herrlich-schaurige Masken, stiebende Besen, hübsche Gardemädchen gaben sich ein Stelldichein und Freunde der Guggenmusik kamen auf ihre Kosten. Erst ein paar Tropfen von oben, dann lugte die Sonne heraus, auch der Wettergott hatte ein Einsehen. „Kutteln-gestärkt“ ging es auf die närrische Reise, an der „Tankstelle“ beim Kindergarten konnte man noch einmal „flüssig nachlegen.“

Der Alemannische Narrenring war mit dreißig Gruppen bärenstark vertreten. Viele Gruppen kamen auch aus dem Ostalbkreis, wie etwa die Oberburg-Hexen aus Essingen, die Narrenzunft Waldhausen, die Sauerbachnarren aus der westlichen Vorstadt oder die Faschingsfreunde aus Kösingen, die schon zum festen Inventar des Oberkochener Narrensprungs zählen.

In der Aalener Straße steppt der Bär, „Hexenspuk total“, rette sich, wer kann, und die Narren skandieren, was das Zeug hält. „Schelli-Schello“ kreischen die „Weckafresser aus Äpfingen“ in die Menge. Da wird natürlich auch der Berichterstatter der Schwäbischen Post hellhörig.

„Dieser Narrensprung mit seiner Vielfalt kann sich sehen lassen.“ Holm Roscher, Zunftmeister

Der Umzug ist eine echte Laudatio aufs Brauchtum. Fesch und „ganz in black“ präsentiert sich die Narrenzunft Oberstadion. Hübsch und bunt zeigen sich die „Schelklinger Waldbutzla“ mit ihren Riesenstecken. Derweil glänzen nicht nur die „Heubacher Schlosshexen“ mit allerhand Schabernack. Lokalkolorit mischt sich in den Narrensprung: traditionell ist der TSV Oberkochen vertreten und die Sängerinnen und Sänger von „musica é“ sind als Taucher unterwegs.

Ein Großaufgebot haben die heimischen Schlaggawäscher auf die Strecke via Dreißentalhalle auf den Weg gebracht und die Mannen vom Bauhof haben minutiöse Arbeit im Vorfeld geleistet. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass auch die Bewohner des hiesigen Altenpflegeheims in den Genuss des Freudenzaubers gekommen sind. Ramba-Zamba herrschte dann in der „Dreißental-Narhalla“. Und, es durfte wieder „gekuttelt werden.“ Der Gaudiwurm war lang und schön, ein Sonderlob an die Narrenzunft. So macht Straßenfastnacht Spaß.

Tausende säumen die Straßen und Wege, durch die der Oberkochener Umzug führt.

 

Der Elferrat der Schlaggawäscher standesgemäß auf dem blauen Festwagen.

 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 


Video

Text: Lothar Schell/Fotos: Oliver Giers, SchwäPo

 
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