Festliche Prunksitzung: Müllkontrolleure begeistern mit supergeilen Versen

Im GOA-Outfit stellten sich die beiden Bürgermeister Peter Traub und Wolfgang Hofer bei der festlichen Prunksitzung vor. Warum das Duett und Traubs Auftritt im Fass zwei echte Knaller waren

Die „Müllkontrolleure“ Wolfgang Hofer (links) und Peter Traub bei der Prunksitzung der Oberkochener Schlagga-Wäscher vor der Riege des Elferrats. Foto: ls

„Wir sind zwei Kontrolleure und stellen uns heut´vor. Wir sind zwar arme Schlucker, jedoch mit viel Humor.“

Wenn dieser erste Vers erklingt, wissen die erwartungsfrohen Besucher in der Dreißental-Narhalla, was die Stunde geschlagen hat: Die Müllkontrolleure ziehen humoristisch-gesanglich vom Leder und es bleibt kein Auge trocken. Von Theresa May und Donald Trump über die Gelbwesten bis hin zu den entgehenden Liebeswonnen für Papst und Bischöfe durch den Zölibat.

Einige Kostproben seien hier genannt: „Der VfR in Aalen steht am Tabella-End, weil sie koi g´scheite Spieler in ihre Reiha hend. Drum spiela wir jetzt Fußball und wechsla mit Gebrüll – zum VfR und spiela dort genau denselba Müll.“

Der Ellwanger Schultes wird so ins Visier genommen: „Karl Hilsenbek verlässt bald sein Oberschultes-Thron, dann hat er noch mehr Freizeit für Sport und Marathon. Der Neue muss gut `baut sein, an Ranza stünd ihm sehr, sonscht kommt auch der in Bälde wie an Knocha-Karl daher.“

Die Mannen von der GOA servierten „Vers-Akrobatik“ am laufenden Meter. „Wenn wir a Blähung haba, entlasta wir uns kurz, deant net lang überlega und lossat halt an Furz. Doch Trump, der seine Wähler bei guter Laune hält, der schickt fast jede Stund´an Furz per Twitter um die Welt.“

Und für Landrat Pavel schickt das Bürgermeister-Duo eine Einladung auf den Weg: „Er raste durch den Landkreis als Landrat unentwegt. In Zukunft er mit uns zwei dann die Straße sauberfegt.“ Der Kommentar von Sitzungspräsident Uwe Paap: „Einfach bombastisch gemacht!“

 

„Profi-Segler“ Stadler und Schäfers Gülle-Problem

Wer kommt dieses Jahr dran? Auch heuer war man gespannt, welche Oberkochener Peter Traubs Büttenrede diesmal garnieren. Elferrat Rainer Stadler wollte das Segeln lernen, weil in ihm das „Segellaien-Feuer entfacht war.“ Beim ersten „Härtetest“ gab´s Probleme, die den guten Rainer in die Bredouille brachten. Der Sprung vom Schiff führte zum Aufprall auf dem Festland. Traubs Ratschlag: „Der Rainer Stadler macht in seinem Leben, gar manchmal viel zu kurze Schritte eben. Drum sollte er vielleicht anstatt zu segeln, doch lieber wieder in der `Grube´ kegeln.“

Auch das „Gülle-Missgeschick“ von Ehrenzunftmeister und Versicherungsvertreter Hans Schäfer nebst Gattin mit dem neuen Wohnmobil im Zillertal war dem Oberkochener Schultes nicht entgangen. Relaxen im offenen Wohnmobil, bei herrlichem Wetter. Keiner konnte damit rechnen, dass sein Landwirt Gülle und Mist auf dem benachbarten Acker verstreute, sich die Auslassöffnung verkeilte und dann die Gülle in der Luft verteilte.

„Mit einem meterhohen Düngestrang, die Gülle durch die off´nen Fenster drang und ehe Schäfers es noch richtig wissen, war schon ihr ganzes Wohnmobil verschissen“, weiß Traub zu berichten „So mussten sie die beiden Wochen nutzen, um ihren Campingbus auszuputzen.“ Und die Moral von der Geschichte? „Den Urlaub möchte Hans nicht missen, auch wenn er hin und wieder ist beschissen. Stattdessen denkt er so bei sich und kichert: Hauptsache Allianz versichert.“

Schlagg hoi, zwei herrliche Auftritte, wie alle Jahre wieder der Höhepunkt im närrischen Bühnengeschehen.

Lothar Schell, SchwäPo

 
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