Politische Prunksitzung: Der Schlüssel für den Weg zur Schüssel

Bürgermeister Peter Traub und sein Amtskollege Wolfgang Hofer bringen als „GOA-Kontrolleure“ das Publikum zum Rasen und in der Bütt präsentiert der Oberkochener Schultes Hausgemachtes hinter vorgehaltener Hand.

Närrische Entsorgung durch die Müllkontrolleure Wolfgang Hofer (li.) und Peter Traub. Foto: ls

Dick angestrichen im närrischen Terminkalender ist von jeher die zweite Prunksitzung der Schlaggawäscher in der Dreißentalhalle. Es werden Tränen gelacht, wenn Bürgermeister Peter Traub ankündigt: „Darum, ihr lieben Narren, gebt fein Acht, ich habe euch heute etwas mitgebracht.“ Die Nöte seines Amtskollegen Rainer Knecht aus Ellenberg, der in Berlin mit den Kollegen von der Ostalb auf einem Seminar in Berlin weilte, drückte auf die Lachdrüsen. Nach längerem Verweilen an der Bar ging´s zu vorgerückter Stunde ins Hotelzimmer. „Und dank der Wirkung von Bier und Wein, schläft unser Bürgermeister sehr schnell ein. Doch ist er kurz nur in den Schlaf entrückt, weil ihn dann die volle Blase drückt.“ Suche nach der Brille, der Überdruck steigt, Suche nach der Toilette auf dem Flur, Fehlanzeige. „Stattdessen steht er nun vor seinem Zimmer, doch wie er reinkommt wieder, keinen Schimmer. Denn für die fest verschlossene Zimmertür, da bräuchte Rainer einen Schlüssel für.“ Runter geht´s zum Hotelportier, wo gerade eine Gruppe Franzosen angekommen ist. Der Rainer in Unterhosen, ein Exhibitionist? Fürwahr nicht. „Natürlich gab man ihm schnell einen Schlüssel und fand dann endlich auch den Weg zur Schüssel, wo er nach einer runden Stunde dann, nun Gott sei Dank die Blase entleeren kann.“

So dann reimt sich Traub in die Herzen der Besucher, als er sich „Pechvogel Gebhard Schmid“ widmet – Mitarbeiter im Rathaus und in Oberkochen bekannt als Motorrad-Fan und Harley-Fahrer. Fünfzehn Kilo abgespeckt ist der Motorrad-Freak auf der Suche nach einer neuen Lederhose. Die lässt er auch gleich an und schreitet zur Kasse und weil die Hose nach der respektablen Abnehm-Tortur unvollkommen passte, passierte das Missgeschick: „Worauf das gute Stück nach unten drängt und ihm schon schlotternd um die Knie hängt. Noch kurz umspielt der Bund die beiden Hoden, bevor die Hose liegt vollends am Boden.“ Auf weitere Details wollte Traub verzichten, wendet sich aber kategorisch gegen Schlankheits-, Fitness- und Diätenwahn. Traub wörtlich: „Im Grunde ist das Fasten ganz verkehrt, wie auch der Fall von Gebhard Schmid uns lehrt. Denn wie man an dem armen Kerle sah, steht man am Schluss mit abgesägten Hosen da.“

„Für`n Schorsch war d´Neujahrsred` a Granata-Scheiß“ (Peter Traub und Wolfgang Hofer, Müllkontrolleure)

Traub und Hofer im Duett in der Rolle der Müllkontrolleure. Praktische Entsorgung vom Feinsten, würzig glossiert, Blick aufs Lokale und in die große, weite Welt. „Schorsch Brunnhuber, der hatte neulich a große Wut, weil d`Neujahrsred` des Schultes ihm nicht gefalla tut. Für´n Schorsch, da war des alles bloß ein Granatascheiß, drum kandidiert er gegen`n Traub als Schultes jetzt mit Fleiß“. Die beiden „singenden Bürgermeister“ glossieren den „Schmusekurs“ von Merkel und Seehofer und stellen fest: „Doch diesmal gab´s für Merkel vom Seehofer koin Kuss. Denn schließlich gibt´s ja Obergrenza, die man achta muss.“ Und Andrea Nahles, der rote Supervamp, werde jetzt neue Königin im Fernseh-Dschungel-Camp. Hofer und Traub berichten über Pläne von Minister Strobl, in Oberkochens Neuer Mitte statt einem Provisorium das neue Polizeipräsidium zu bauen und hinter vorgehaltender Hand wird über die Millionen-Pläne von Ostalb-Landrat Pavel gemunkelt: „Der baut ein neues Kreishaus, des muss modellhaft sein. Da isch die Elbphilharmonie dagega winzig klein.“ Die Gründe für den Männerüberschuss in Lauchheim liegen für die GOA-Kontrolleure auf der Hand: „Frau Bürgermeister Schnele, ja die isch schuld daran. Mit ihre kurze Röckle zieht sie halt d´Männer an.“ Schließlich bleibt die Misere des VfR Aalen auch nicht außen vor: „Der VfR in Aalen, der isch jetzt insolvent. Berndt-Ulrich Scholz nimmt Stellung, als frührer Präsident. Berndt-Ulrich sagt, ihn treffe koi Schuld an dem Bankrott und´s Gschwätz von dem Präsidium des sei an Haufa Schrott.“

Lothar Schell, SchwäPo

 
zurück