Politisch-kommunale Prunksitzung der Schlaggawäscher

Tsipras und Landesvater Kretschmann

Schultes-Duo Peter Traub und Wolfgang Hofer werden im „Kutteroimer“ fündig – „Dixie-Abenteuer“ in der Bütt

Wenn die beiden „GOA-Kontrolleure“ den Deckel lupfen und in den Kuttereimer schauen, dann steigt das Stimmungsbarometer auf den Siedepunkt. Seit vielen Jahren und so war es auch am Sonntagabend bei der Prunksitzung der Schlaggawäscher in der Dreißentalhalle.

Die Müllkontrolleure Peter Traub (re.) und Wolfgang Hofer kramten „em Kutteroimer.“ (Foto: ls)

„Konvertiera“ wollen die beiden zum Islam. „Statt GOA-Kontrolleure, send mir dann halt Imam“, überraschen die beiden zum Auftakt das Publikum und das neue „Pinkel-Urteil“ sehen sie so: „Wir Männer sind zum Pinkeln sehr praktisch aufgebaut. Wir könnet`s au im Steha, auch wenn`s das Klo versaut. Dass Männer des auf dürfat, hend wir jetzt schwarz auf weiß, denn unsre deutsche Richter, die behandlat jeden Scheiß.“ Natürlich kramen sie aus dem „Kutteroimer“ auch Griechisches: „Wir schickat dene Griecha an Haufa Euros num. Der Tsipras tanzt Sirtaki und meint, mir seiat dumm. Erst spara und was schaffa, sonst machen wir Rabatz, denn für des Griechenland hend mir im Oimer no viel Platz.“

Dass die Grünen Tiere mögat und „dia wied Sau schützat“, macht das Schultes-Duo an der Landplage Biber fest und natürlich machen sich Traub und Hofer daraus ihren Reim: „Doch Landesvater Kretschmann isch Tierschutz einerlei und gibt für d`nächste Landtagswahl den Wolf zum Abschuss frei.“ Brunnhubers neuer Job ist auch ein Thema: „Schorsch Brunnhuber, der war mal im Vorstand der DB. In dem Berliner Hochhaus da war es richtig schee. Doch der Ronald Pofalla in seinem Jugendwahn, der will den Schorsch ersetza ond des wirft ihn aus der Bahn.“ Man höre und staune, die beiden Verwaltungschefs bringen auch Fußball-Weisheiten unters begeisterte Narrenvolk: „Wir beide sind Experta auf einem Fußballplatz. Wir wisset alles besser und machet laut Rabatz. Beim VfB in Stuttgart isch`s für uns ein Idyll, da sieht man jedes Wochenende einen Haufa Müll.“ Lokal umgesetzt lautet die Schultes-Analyse dann so: „Beim VfR in Aalen, da isch des au an Graus. Für´s schlechte Spiela gibt `s nur selta an Applaus. Mit Präsident Bernd-Ulrich, dem reicha Fußball-Gott, da spielt ma aber keinen Müll, bloß einen Haufa Schrott.“

Endlich die durchschlagende Lösung für den Dauerbrenner „aquafit“? Auch hier werden die GOA-Kontrolleure fündig: „Das aquafit wird teuer, in nächster Zeit saniert. Man sucht Alternativa, weil`s Geld fehlt dezidiert. Mir zwei hend da an Vorschlag beim Klärwerk-Areal: Man nimmt das warme Klärbecka denn des wär` ideal.“

 

„Dixie-geschädigter Hamballe“

Traub kann´s auch solo. Im Fass steckt er – humoristisch garniert – den Finger in lokale Histörchen. Eben echte Begebenheiten, die am allgemeinen Volk vorbeigehen. Von einem Mitarbeiter des Rathauses etwa, der jetzt einen Jagdschein und ein Gewehr besitzt und auf der Pirsch nach einer Wildsau rücklings von der Hochsitz-Treppe fällt. Zu allem Unglück hat sich „des G´wehrle leicht nach vorn verschoba und schiebt sich derart zwischa Schritt und Fuaß, dass er mi`m großa Zeh abdrücka muss. Es folgt ein Donnerhall, die Kugel pfeift, vorbei an seinem Knie, des G´mächt noch streift, bevor sie eine grade Bahn beschreibt und dann im linka Fuß drin stecka bleibt.“ Schlimm hat sich der Mann vom Verwaltungstempel nicht verletzt und Traub kommentiert: „So bleibt dem Jäger aber doch erspart, dass man ihn aufbricht noch nach Waidmann`s Art. Der Aufbruch wär´no g´wesa wie beim Eber: Zwei kleine Hoda und a riesa Leber.“

Köstlich auch das „Dixie-Abenteuer“ nach dem Faschingsumzug, als einer das Dixie-Klo frustriert auf den Schulhof war – nichts ahnend, dass ein Hamballe sich dort gerade erleichtern wollte. Zu allem Unglück war das Klo just auf die Seite der Tür gefallen.“Die Kumpels denka, dass da einer scherzt, jedoch sie komma schnell und sind beherzt. Mit Klopfzeicha hat man dann mitgekriegt, dass da ihr Kumpel in der Scheiße liegt“, sagt Traub im Fass. Lösung: „Drum hend sie schnell und nach kurzer Zeit, den Hamballe aus diesem Klo befreit. Der nun nach dem, was andere getrunka, mehr oder weniger hat dann gestunka. Der Hamballe isch heute Abend hier. Der arme Kerl hat sich nicht her´ traut schier. Womöglich er sich auch etwas verkriecht, weil er noch immer nach dem Dixie riecht“. Schlagg-Hoi!

Bürgermeister Peter Traub kann es auch solo: Aus dem Fass heraus kommentiert er das kommunalpolitische Geschehen.

 

Abschied mit Wehmut

Ein „Vielfach-Schlagg-hoi gab es dann auch für Präsident Klaus Ziemons, der von Elferratspräsident Uwe Paap nach 39 Jahren Fastnacht verabschiedet wurde. Ziemons wurde mit der höchsten Auszeichnung des Bunds deutscher Karneval, dem Verdienstorden in Gold, dekoriert. „Ich bin nicht weg, ich bleibe in zweiter Reihe und schaue auf meine Narrenzunft“, dankte der scheidende Präsident, der als Aktiver in der Straßenfastnacht weitermachen will.

Präsident Klaus Ziemons (4. von links) bei seiner Verabschiedung

Text und Bild von Lothar Schell, SchwäPo

 
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