Hofer und Traub im OB-Doppelpack?

GOA-Kontrolleure begeistern bei der Politischen Prunksitzung der Schlaggawäscher – Traubs Erlebnisse in Stuttgart

„Wir sind zwei Kontrolleure und stellen uns heut' vor. Wir sind zwar arme Schlucker, jedoch mit viel Humor“. Wenn dieses Opening der „GOA-Kontrolleure“ Peter Traub und Wolfgang Hofer ertönt, dann ist dies – alle Jahre wieder – der Höhepunkt im Programm der Narrenzunft. Kalauernd singen sie sich im Fass in die Herzen der bis auf den letzten Platz gefüllten Dreißentalhalle.

Die Bürgermeister Peter Traub (Oberkochen, rechts) und Wolfgang Hofer (Essingen, links) singen und kalauern sich als „GOA-Kontrolleure“ in die Herzen ihrer Zuhörer in der Dreißentalhalle. (Foto: ls)

Die „Kutteroimer“ im Visier muss zuerst – wer hätte es anders gedacht – Anette Schavan ran. „In d´Tonne wollt` mer`s stecka, d`Anette unsern Spatz, doch Röttgen, Wulff und Guttenberg, die machet keinen Platz“, erzählen die zu GOA-Kontrolleuren mutierten Bürgermeister. Gar nicht gut zu sprechen sind sie auf SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: „Milliona für an Vortrag und Schampus zum Dessert. Wenn`s koiner schafft, dann der bestimmt, der macht die Kassen leer.“ Nicht außen vor lassen sie, dass Frau Merkel „die Minister wechselt so wie andre d` Unterhos“ und Wowereits Flugplatz-Misere kommentieren sie so: „Er baute vor der Planung, mir wisset, des war domm. So isch er halt der Wowereit, ganz oifach andersrom.“ Und die Halle tobt, als die beiden intonieren: „Der Brüderle, der isch doch a richtig arme Sau. Der guckt jetzt sicher nemme in`n Ausschnitt einer Frau. Drum hat ihn Westerwelle zu sich mal hergeholt und hat den Rainer Brüderle ganz schnell mal umgepolt.“ Natürlich machen sich die beiden GOA-Kontrolleure auch für den Straßen- und Schienenverkehr auf der Ostalb stark: „Ja, der Verkehrsminister macht d` Ostalb noch kaputt. Die Straßa und die Schiena, die sind bald alle im Schutt. Auf unsere Landesstraßa wächst schon der Löwenzahn. In d`Pfütza laichat Frösch`und auch die Kröta tun sich paarn. Ihre Ansprüche auf den OB-Sessel in Aalen tun die Beiden kategorisch kund: „In Aalen gibt´s bald Wahlen, gewählt wird der OB. Doch Gerlach hat koi Luschd mehr, der sagt uns jetzt Ade. Die suachat Kandidada, doch koiner will des sei. Wir machet Euch an Vorschlag jetzt, wie wär`s denn mit uns zwei?“ Auch die Narrenzunft kriegt ihr Fett ab. Weil der Zeiss-Saal für die Narren offensichtlich zu winzig und die Bühne zu klein sei, schlagen die GOA-Kontrolleure vor: „Drum pachta wir in Hamburg jetzt die Elb-Philharmonie.“

„Grube und sein Dienstchauffeur“

Bürgermeister Peter Traub erzählt in der Bütt von seinen „Wildwest-anmutenden“ Erlebnissen, als er mit seinem Kollegen Wolfgang Hofer zu einem Kolloquium in Sachen Schulen ins Neue Schloss nach Stuttgart reiste. Keiner hatte ihnen vorher gesagt, dass dort auch der Lenkungskreis der Bahn wegen Stuttgart 21 tagte. „So fuhra wir zum Neua Schloss nun hin und hatta auch nix Böses dort im Sinn, als wir von Demonstranta wie der Wind im Auto urplötzlich umzingelt sind. Die Demonstranta hend ja viel Routine und hieltet deshalb meine Limousine sowie uns Schultes im Interieur für Bahnchef Grube und sein Dienstchauffeur.“ Was dann folgte, sorgt für Lachsalven beim Publikum: Der schöne schwarze Schultes-BMW verschmiert, als „Lumpapack“ beschimpft und „gleichzeitg mit Schreckschuss auf uns g´schossa.“ „So harrten wir im Auto eine Stunde, inmitta dieser netta Demorunde, bis dann die Polizei herein marschierte und uns zum Neua Schloss hin eskortierte“, so der damals genervte Bürgermeister, der rekapituliert: „Wenn`s nicht so traurig wäre, müsst` ma lacha, was andre doch für dumme Sacha macha. Doch mindestens 5000 Euro Schada, des musste ausschließlich nur ich ausbada.“ Und Kollege Wolfgang Hofer aus Essingen soll so gefrustet gewesen sein, dass er sich noch „in der Nacht über a Flasche Klaren hergemacht hat.“ Seit diesem Vorfall schrecke dieser im Büroschlaf immer wieder auf und komme abends völlig ausgezehrt und übermüdet nach Hause.

Lothar Schell, SchwäPo

 
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