Samstagsprunksitzung: Supernummer zum 44. Narren-Jubiläum

Die größte Zunft im Ostalbkreis huldigt dem Brauchtum der Schlackenwäsche und die Hausmanns begeistern im Doppelpack auf der Showbühne

44 und taufrisch. Eine Parade-Show liegt hinter den Aktiven der Narrenzunft, als die Blauen Flitzer ihre hübschen Beine fliegen lassen und das Finale einläuten. Sitzungspräsident Uwe Paap war drei Stunden richtig gefordert, um die Zündschnur für die Raketen zu entzünden. In der Tat war die Jubiläums-Prunksitzung eine Supernummer. Tolle Garden, zwei blitzsaubere Bütten-Reden von Vater und Sohn alias Walter und Valentin Hausmann und natürlich sorgten auch die „schönsten Männer von Oberkochen“, so NZO-Präsident Andreas Kieninger, optisch wie akustisch für Glanzlichter. Auf einem hohen Level bewegt sich die Prunksitzung und die „Kalkstoi Gugga“ aus Neresheim treiben die Stimmungswellen auf den Siedepunkt.

Erst aber ist Brauchtum angesagt. Die größte Zunft im Ostalbkreis mit dem Schlagg im Herzen erinnert sich an jene Zeit, als Oberkochen noch ein Dorf war, die Schlacke täglich im Kocher gewaschen wurde und als Hans Balle seinen Schabernack im Dorf trieb. Hamballe und Bilzhannes sind Geschichte bei den Schlaggawäschern. Eine Augenweide sind die „Crazy Kids“, die in die farbenprächtige Filmwelt von Bollywood eintauchen. Die Jugendgarde, die Roten Funken und die „Blue Woman Group“ sind das Ergebnis hervorragender Trainerschulung. Nachwuchssorgen sind ein Fremdwort bei der NZO.

„Das ist die Bütt von morgen“ (Uwe Paap, Sitzungspräsident)

Das Männerballett inszeniert die Szenerie von Malibu und präsentiert sich in einer kreativen Choreografie zwischen Wellen, Palmen und Sandbänken. „Das ist die Bütt von morgen“, kommentiert Sitzungspräsident Uwe Paap den Auftritt von Valentin Hausmann, der locker-flockig und ganz cool bis in die Haarspitzen sein Repertoire der Annäherung zum weiblichen Geschlecht offenbart und Erlebnisse „mit den ach so peinlichen Eltern“ zum Besten gibt. Valentin ist im Schlaggen-Repertoire zu einer echten Hausnummer geworden. Die Hausmanns sind eine ausgemachte Faschingsfamilie. Vater und Gemeinderat Walter Hausmann serviert „Authenzität pur.“ Gerade von einer Hüftoperation genesen hat er die Reha unterbrochen, um seine Erlebnisse „frisch aus der Klinik“ aus Röntgenraum und „Klinik-Wahnsinn“ dem begeisterten Publikum kundzutun. Sein Fazit: „Doch älles isch bloß halb so schlemm, solang mer no am Läba send.“

Finale in der Dreißental-Narhalla mit der Kapelle „Sensor“ und stehende Ovationen fürs närrische Geburtstagskind. Wer´s nicht gesehen hat, hat was versäumt. Am 26. Februar zeigen die NZO-Aktiven noch einmal ihr können bei der Neuauflage im Dreißental. Dann wird auch Bürgermeister Peter Traub ins Fass steigen und zusammen mit seinem Amtskollegen Wolfang Hofer die „GOA-Kontrolleure“ fröhliche Urständ feiern lassen.



Gruselig-zauberhaftes Inferno bei der „Los Mosquitos-Horror-Show“. Fotos: ls

 

Der Schlagg regiert in Oberkochen

 

Valentin Hausmann begeistert

 

Lothar Schell, SchwäPo

 
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