Samstagsprunksitzung: Klein-Las Vegas im Dreißental –
Schmucke Braut lässt den Sitzungspräsidenten kalt

Internationale Show bei der Prunksitzung der Oberkochener Schlaggwäscher – „Jung-Präsident“ Andi Kieninger hat seine Feuertaufe bestanden

Prachtvolle Kostümierungen in der „Dreißental-Narhalla“. Sogar eine Braut ist da, direkt aus Las Vegas eingeflogen. Da könnte doch der eingeschworene Junggeselle und Sitzungspräsident Uwe Paap schwach werden. Im Las Vegas-Feeling heizen die Diamond Dancers die Stimmung auf. Uwe Paap bleibt ungerührt.

Die „Crazy Kids“ erobern die Bühne der Dreißentalhalle in Twist-Manier. Sie tanzen sich mit „Splish-splash“ und Lolipop zurück in die Fünziger. (Fotos: ls)

„Heiraten ja, aber dann ganz schnell wieder scheiden lassen, das geht in Las Vegas ja auch“, sagt Uwe Paap, der zumindest „a bissle a rots Köpfle griagt“, wie die Faschingsoberen der Schlaggawäscher amüsiert konstatieren. Fehlanzeige, keine Hochzeit. Auch im kommenden Jahr wird Uwe Paap wohl in der 19. Auflage als „freier Sitzungspräsident“ durchs Programm führen. Das Amt ist ihm richtig ins Stammbuch geschrieben, mit Charme und Witz. Auch „Jung-Präsident“ Andi Kieninger hat seine Feuertaufe bestanden, immerhin hat ihm Klaus Ziemons große Schuhe überlassen. „Als Präsident steh i hier im Fass, ond mei Hos isch scho a wenig nass“, grüßt er das Narrenvolk nach dem Einmarsch. Tolle Kostüme werden in der schönsten Ostalb-Narhalla des letzten Jahrhunderts gesichtet, die Freiwillige Feuerwehr um Kommandant Bernd Betzler ist direkt aus dem Dschungel-Camp angereist. Das Programm ist mit internationalen Nummern bestückt, die „Hausmanns“ sind gleich zweimal in der Bütt vertreten. Während sich Walter Hausmann als Bauchladen-Verkäufer vorstellt und den „Ültje-Song“ zum Besten gibt, ist Sohnemann Valentin als supercooler Youngster zu hören, der „den altvorderen Eltern und Lehrern“ mal locker sagt, was Sache ist. Seine selbstgeschriebene Bütt ist prall gefüllt mit semantischem Sprachwitz, was Lacherfolge quasi selbstverständlich macht. Gesungen und geschunkelt wird von der Nordseeküste bis nach Colonia, der Elferrat stellt nicht nur unter Beweis, dass „wir die schönsten Männer von Oberkochen sind“, nein, auch ihre Stimmen sind fazanobel und wie seit vielen Jahren ein Genuss in der Schlaggen-Galerie. Im Land der Munchkins im Outfit der sagenumwobenen Smaragdstadt präsentiert „Dance Nation“ in einer effektvollen und aufwändigen Choreografie die Geschichte vom „Zauberer von Oz“. Während die „Crazy Kids“ in Twist-Manier mit „Splish-splash“ und Lolipop „Back to the fiftieth“ tanzen, sagen die akrobatisch versierten Tanzmariechen Laura und Rebekka Schneider bei ihrem letzten Auftritt temperamentvoll Servus. Man wird sie vermissen auf der Showbühne der Schlaggen. „Ich will immer wieder ins Cortina“, heißt das Motto der „Blue Women Group“. Als Frauen mit dem Ohr am rechten Fleck wissen sie vom Klatsch und Tratsch in „Oberkochen-Dorf“ einiges zu berichten. Die „Los Mosquitos“ stechen unter die Haut, das Männerballett präsentiert sich als „Super-Mario“ und „Schwoba-Gwidd`r“ sorgt für „standing ovations“. Die Blauen Flitzer läuten das Finale ein. „Prunk-Hochburg“ Oberkochen hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Auch an der Bar zeigt das „Schlaggen-Volk“ Stehvermögen, bis in die Morgenstunden.

 

Dicht besetzt mit närrischen Gästen waren Tische und Stühle in der Dreißentalhalle.

Lothar Schell, SchwäPo

 
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