Im Verwaltungstempel sind jetzt Frauen an der Macht

Narrenzunft-Präsidentin Nina Stadler übernimmt in Oberkochen bis Mittwoch das Kommando.

Bürgermeister Peter Traub ist seines Amtes enthoben und übergibt den Rathausschlüssel an NZO-Präsidentin Nina Stadler. Foto: ls

Nina Stadler, Präsidentin der Narrenzunft Oberkochen, übernimmt das Kommando. Prallvoll ist die Ideenbörse, die sie beim 45. Rathaussturm am Donnerstagnachmittag unters Narrenvolk streut.

Nix mit Sauna, dafür eine Sektbar im neuen Hallenbad. Richard Burger blickt belämmert, klammert sich an den überdimensionalen Rathausschlüssel. „Schluss mit Kokolores“, sagt Nina Stadler. Unterstützt vom vielfachen „Schlagg-hoi“ ihrer Zunftfreunde legt sie ihre Pläne vor: Als Chefin im Rathaus sagt sie nicht nur Peter Traub, sondern auch dem Gemeinderat „Ciao“. Ein Hallenbad nur für Frauen will sie bauen, Traub höchstens als „Mann an der Kasse“. Narrenbäume schlägt sie vor statt durch Abgas nervös werdende Pflanzen und ein Baugebiet im Tiefental „mit Tunnel zu YG-1“ will sie erschließen. Ferner: ein Einkaufszentrum in der Neuen Mitte und eine Veranstaltungshalle für die Schlaggen mitten in der Stadt.

Traub bleibt in seiner Gegenrede cool. „So einfach werdet ihr mich nicht los“, antwortet der „Noch-Schultes“. Schon Dr. Michel le Maire und die Grünen hätten dies ohne Erfolg probiert. Dem Gemeinderat schreibt er ins Stammbuch, den größten Schwimmpalast zu wollen. Eine Sauna „wollte man ums Verrecken“. Trotz allem: „Der Sonnenkönig ist jetzt passé.“

„Ich bin mein Amt für ein paar Tage los, für Dr. le Maire und die Grünen ist das famos“, skandiert Traub, der schließlich den Rathausschlüssel an Nina Stadler übergibt. Dann ging’s ins Rathaus zu Speis und Trank.

Die Schlaggenhorde auf dem Weg zum Rathaus

 

 

 

 

Lothar Schell, SchwäPo

 
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