Superman knackt den Käfig

Rathaus-Sturm mit originellen Ideen – Schlaggen-Chef Klaus Ziemons rettete das Stadtoberhaupt

Im Käfig in luftigen Höhen sitzen und verkommen lassen oder doch ein Einsehen mit dem schlotternden Schultes? Die „Superhelden“ der Narrenzunft entschieden sich für Letzteres, schließlich lockten drin im Rathaus leckere Linsen mit Saitenwürstle und eine (oder mehrere) kühle Blonde

Rathaus-Sturm mit Schikane: „Superman-Adjutant“ Manuel Krauß muss über den Wassergraben balancieren. (Foto: ls)

Die Rodstein-Schützen böllern vom Rathaus, es ist angerichtet für den Rathaussturm und den Umzug von der evangelischen Kirche zum Rathaus führen die Kanoniere der Unterkochener Bärafanger an. „Jetzt ist wieder Fastnachtszeit. Zu allem Unfug sind die Superhelden bereit. Das, was wir heute inszenieren nennt man das Stadtoberhaupt entthronisieren“, gibt Klaus Ziemons in seiner letzten Amtshandlung vor.

Wo man auch hinschaut, Superhelden: Spidermann, Blutsauger Dracula, göttliche Helden werden gesichtet. „The Flash“ und der Gorilla-Mann, Thor und maskierte Rächer kommen an. Aber auch Schultes Traub hat seine Riege mit Superhelden verstärkt, die zwar nicht verwegen, aber nicht minder kreativ erscheinen. Stadtrat Richard Burger etwa zeigt sich im Konterfei des „Superhelden-Mathe-Lehrer“ mit Geo-Dreieck und Rechenschieber.

Traub sitzt in seinem Käfig fest und harrt der Dinge. Der Bauhof hat für manche Schikane gesorgt. „Superman-Adjutant“ Manuel Krauß balanciert mit Super-Haltungsnote über den Wassergraben. Traub gibt sich sicher: „Ja habt ihr denn noch immer net kapiert, dass Ihr euch mit dem Ganza bloß blamiert, weil dieses Rathaus eine Festung ischt und der Versuch, es zu erstürma, Mist“, skandiert Traub. Der Schlüssel zum Käfig ist gefunden, beim Aufschließen handelt sich der Schlagga-Präse“ gar noch eine blutende Verletzung ein. Traub gibt nach und huldigt in seiner Verteidigungsrede den wahren Helden des Lebens, die im Alltag anderen helfen: „All diesen Menscha will ich heute danka. Sie sind der Treibstoff, den wir alle tanka. Und wenn wir heute feiern wie noch nie, dann denka wir a bissle au an sie.“

NZO-Präsident „Superman“ Klaus Ziemons befreit den im Käfig eingesperrten Bürgermeister Peter Traub

 

Text und Bilder von Lothar Schell, SchwäPo

 
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