Rathaussturm - „Schicki-Micki“ im „Kokain-Express“

Bürgermeister Peter Traub gefangen - NZO-Präsident Klaus Ziemons regiert im Rathaus

„Schicki-Micki“ rund ums „Milli-Rathaus“. Die Stadtoberen in Pelz und Zylinder, man schlürft hochprozentige Cocktails. „Schicki-Micki“ aber auch beim „Gegner“: die Schlaggawäscher kommen im Promi-Outfit, um das Rathaus zu stürmen und Präsident Klaus Ziemons parkt stilgerecht im Cabrio am Verwaltungstempel.

Schultes Peter Traub (rechts) ist von den Narren entmachtet worden. Nun sitzt er im Cabrio und freut sich auf sein Exil. (Foto: ls)

Es ist schon Historie in Oberkochen, Bauhofleiter Alwin Sauter und sein Team sind für kreative Ideen immer zu haben, wenn die Schlaggawäscher die Macht ergreifen wollen. Noch geben sich die Rathausoberen sicher, die Schandgeige bleibt heuer außen vor, schließlich hat dem Rathausschlüssel fest wie Gips in Bauschaum eingetaucht. Bürgermeister-Sekretärin Monika Lay zieht genüsslich am Zigarillo und Stadtamtsrat Edgar Hausmann chillt locker auf seiner Liege.

Die Narrenzunft kommt mit der ganzen Meute, der Fanfarenzug gibt den Ton an und vom Dach geben die Böllerschützen das Startzeichen zum Sturm. „Ja in Oberkochen gibt´s a Rathaus, des muss ganz was besondres sei. Da lassens solche Leit wie wie di und mi gar net nei. Jeder spielt da drin an Superstar und sauft an Schampus an der Bar“, gibt sich NZO-Präsident Klaus Ziemons mutig, während Bürgermeister Traub genüsslich im bereit gestellten und vom Dach befreiten „Oldie-Cabrio“ Platz genommen hat. Ziemons hat Prominente am laufenden Meter zur Unterstützung mitgebracht – von Karl Lagerfeld bis Hansi Hinterseer, James Bond bis Claudia Schiffer und auch heimische Gewichte wie „dr Huga Paul“, Golda Dieter und dr Hüglers Arthur werden gesichtet. „Bier muss her, Schultes raus aus dem Tempel“, skandiert der „Narren-Präse.“

Närrische Gemeinderäte

„Ihr dürft das schöne Rathaus nicht verschmutza und müsst beim Neikomma dia Schuh abputza. Danach geht`s weiter zu den Wasserbrausa, wo man sich wäscha duat und au entlausa“, gibt der Schultes den Narren vor. Und er freut sich über die „vielen närrischen Fummel“, in die seine Rätinnen und Räte zum Rathaussturm gewickelt sind. Seinen Rathaustempel lobt er in hohen Tönen: Chinesisch` Porzellan für die Toiletta, einen Saunaraum für den Richard Burger, für Franz Uhl einen Betsaal und „Dr Klaus Holtz kann künftig hier anästhesiera und au no Hämorrhoida operiera, damit er wenigstens mal dann und wann, Beruf mit Ehraamt verbinda kann.“

Gar nicht mehr hören will der „Noch-Bürgermeister“ das dumme Geschwätz „von der teuren Lascht und dem Glaspalascht“. Die Narren können es nicht mehr aushalten, an die Pötte mit Linsen und Spätzle zu kommen. Aber sie müssen sich gedulden, denn ihr Präsident Klaus Ziemons braucht sogar die Mithilfe des Schultes, um endlich den Rathausschlüssel vom Bauschaum zu befreien. . . . . .

Fotos: Gerd Keydell, Text: Lothar Schell

 
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