Närrische Märchengestalten erobern das Rathaus

Es war ein märchenhafter Rathaussturm - im wahrsten Sinne des Wortes. König Klaus Ziemons, Schneewittchen, Dornröschen, böse Hexen, Zwerge, Elfen und Feen bliesen am vergangenen Samstag zum Angriff auf das städtische Rathaus-Märchenschloss. Trotz heftiger Gegenwehr durch die Stadträte und Gemeindebediensteten konnte Bürgermeister Peter Traub alias dem Ansturm der Schlaggawäscher nicht standhalten und musste schließlich Golddukaten und Rathausschlüssel herausrücken.

Michael Grau als Schneewittchen (links), Klaus Ziemons als König (2.v.I.) und Reinhold Winkler als Zwerg (rechts) setzen den Bürgermeister Hans im Glück, Peter Traub, (Mitte) ab.

Die Übermacht der Schlaggawäscher war zu groß. Rund 200 Aktive waren mit Unterstützung des Fanfarenzugs Oberkochen und der Stadtkapelle angetreten, um das Rathaus zu stürmen und die närrische Herrschaft in der Stadt zu übernehmen. Die Stadträte, Bediensteten und Bürgermeister Peter Traub schossen in diesem Jahr mit Golddukaten auf die Angreifer. Ein Zeichen dafür, dass es der Stadt finanziell wieder besser geht und auch in der Realität durch den sagenhaften Aufschwung auch ein Märchen wahr geworden ist, so der Bürgermeister in seiner gereimten Verteidigungsrede.

Zuvor aber war das Rathaus selbst Gegenstand der Rede des 1. Zunftmeisters Klaus Ziemons.

Unser Städtchen, sonst gar nicht ohne,
das Märchenschloss indes unter aller Kanone.
Ein Schandfleck im Märchenwald,
heute besetzen wir den Schuppen halt.


Schon vor ein paar Jahren brachte Schneewittchen zu Papier,
dass das Schloss ist absolut keine Zier.
Da hat Rapunzel schon gedacht, dass das was bringt
und endlich mal die Renovierung beginnt.

Bürgermeister Peter Traub hieß die Narren in seinem Märchenschloss willkommen, nachdem er den vergifteten Apfel von Schneewittchen essen musste, aber Gott sei Dank überlebte. Er versprach den Schlaggawäschern:

So seid Ihr alle heute hier erschienen
und seht zum letzten Mal Betonruinen,
weil nächstes Jahr wird anders disponiert
denn dieses Schloss wird generalsaniert.

Zweimal hat man die Maßnahme verschoben,
drum will ich hier an dieser Stell' geloben:
der nächste Rathaussturm, ganz allgemein,
der wird im frisch sanierten Rathaus sein.

Ein besonderes Lob gilt abschließend dem städtischen Bauhof, der in zeitaufwändiger und mühevoller Arbeit das Rathaus mit einem Hexenwald verbarrikadierte und mit einem Hexenhäuschen-Vorbau samt qualmendem Kamin versah. So war der Rathaussturm in diesem Jahr eine rundum sehens- und hörenswerte närrische Veranstaltung.

Ebenso viel Mühe haben sich die NZO-Aktiven mit Klaus Ziemons, Hans Schäfer, Reinhold Winkler und Michael Grau an der Spitze gemacht. Ihnen gilt gleichfalls das uneingeschränkte Lob und Kompliment des zwischenzeitlich wieder eingesetzten Bürgermeisters.

 
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