Für drei Tage ist Oberkochens Bürgermeister Peter Traub entmachtet. Die Schlaggawäscher haben ihn beim Rathaussturm zum Zirkusdirektor erkoren. Zirzenzisch die Szenerie im Rathaus, die Schlaggawäscher marschierten mit einer wahren Übermacht an, das Rathaus mutierte zum Narrenzirkus.
Bilder der Stadträte zierten den Betontempel in cinematischen Streiflichtern und der Schultes mittendrin als Zirkusdirektor. Die Schlaggawäscher ließen sich aber nicht beirren. Jongleure, Dompteure und Turner zogen eine Wahnsinnsnummer ab Zunftmeister Klaus Ziemons stellte unmissverständlich klar: „Gute Bezahlung für die Künstler, sonst werden wir den Direktor den Löwen zum Fraße verwerfen!“ Reinhold Winkler ging seinem Zunftmeister zur Hand, die Schandgeige war nicht zu umgehen, die Zirkusfasnacht im Rathaus beschlossene Sache.
Der Schultes musste dem altbewährten Schlaggawäscher-Stil Tribut zollen, wollte aber dem alten Betontempel nicht nachweinen: „ I brauch des Rathaus nemme, ohne Scheiß, weil i krieg von dr CDU a neis. Dr Bruno Balle hat mir fescht versprocha, des kommt in d'Innastadt von Oberkocha." Die Zirkusschar könne künftig gerne im alten Betontempel hausen. „Angeblich seien Beamte ja bloß Kriecher, zukünftig gibt's da drin halt bloß no Viecher”, sagte der abgesetzte Schultes. Der Ziemons Klaus sei dann „au amol a hohes Tier”. Für die Bürohengste komme dann ein alter Zirkusgaul.
Traub rückte die Rathausschlüssel 'raus, um dann mit der gesamten Zirkusgemeinde zu den Klängendes Musikvereins zünftig im „Narrentempel” Rathaus zu feiern.
