Politische Prunksitzung / Lokale Pannen aufs Korn genommen

Burgers Ritt durch den Teer

Mit „Richard Erlkönig“ alias Stadtrat Richard Burger befasste sich Bürgermeister Peter Traub bei der Politischen Prunksitzung der Schlaggawäscher am Sonntag in der Dreißentalhalle. Traub und sein Kollege Bürgermeister a. D. Roland Gauermann waren auch die „GOA-Kontrolleure“.

„Wer fährt mit dem Passat durch Nacht und Wind? Es ist der Richard Burger. Er fährt geschwind mit seinem neuen Auto ganz gelassen durch Oberkochens abendliche Gassen“, eröffnete Traub seine Insider-Kenntnisse.


Glanzpunkt bei der Prunksitzung: die GOA-Kontrolleure Peter Traub und Roland Gauermann.

Burger wollte auf dem Nachhauseweg noch schnell mal nach dem Rechten sehen, sein Ziel war die frisch asphaltierte und gesperrte Blumenstraße. „Oh Richard, hörest in Deiner Arglosigkeit du nicht, was dieser Bauarbeiter schreit? Siehst Du, mein Stadtrat, rings um dich her den ganzen frisch verlegten, weichen Teer?“ Bauarbeitermeuten scharen sich um Burgers Auto und verweisen auf die große Absperrung. „Schon greift der Kapo ins Auto, ihn reizt die Gestalt. Und bist du nicht willig, so brauch ich jetzt rohe Gewalt. Mein Gott, jetzt fasst der Bauarbeiter mich an. Der Kapo, der Mistkerl, hat mir ein Leids getan“, zitierte Traub. Die Moral von der Geschicht? „Dem Richard graust’s, er flieht und bleibt nimmermehr, verursacht dabei tiefe Rillen im weichen Teer. Mit Müh und Not erreicht er sein Kanapee, die Blumastraß’ isch halt scho wieder hee.“

Traub berichtete zur Freude der närrisch gestimmten Gäste auch von einem Besenwirtschaft-Ausflug der Zeiss-Wehr per Tanklöschfahrzeug, wo man „ordentlich gegessen und getrunken hat.“ Der Sprit ging bei der Heimfahrt aus, des Kommandanten Rat: „Nur die Ruh, vergiss des Lichtle und fahr oifach zu.“ Bis Oberkochen hat man es noch geschafft, dann schoben fünfzehn Männer das Feuerwehrauto durch die Straßen. Traubs Rat: „Drum gilt für die Carl-Zeiss-Werkfeuerwehr sowohl im Löscheinsatz als im Verkehr: Wer kein Benzin hat, der fährt nicht zum Saufen, zuviel getankt und trotzdem dumm gelaufen...“

GOA-Weisheiten

„Wir sind zwei Kontrolleure und stellen uns heut’ vor. Wir sind zwar arme Schlucker, jedoch mit viel Humor“. Mit diesem beim NZO-Fasching zur Tradition gewordenen Vers stellten sich die singenden GOA-Kontrolleure Peter Traub und Roland Gauermann vor. Im „Kutteroimer“ fanden sie die leidliche Nokia Geschichte mit der Feststellung, dass „Finna und Trichina ja doch bloß Schmarotzer sind.“

Zum politischen Geschehen im Hessenland meinten die GOA-Spezialisten: „Der Koch hat da nach seinem Rezept a Supp’ gebraut, ond hat se sich glei selber versalza und versaut.“ In Richtung Landesvater wurde skandiert: „Bald werdat hier em Ländle au d’Fettnäpf nachgerüst’, damit’s den Landesvater nemme gar so oft erwischt.“

Dass Traub und Gerlach bei der OB-Bewerbung in Aalen nicht landen konnten, lag für die beiden klar auf der Hand: „Doch hennt die uns net wolla, warum woiß i genau; Weil mir zwoi zwar recht schee sind, aber leider keine Frau.“ Vehement wehrten sie sich gegen die geplante Wahlkreisänderung mit der Auslagerung Oberkochens nach Heidenheim: „Wir zwoi, mir wollat bleiba im schöne Ostalbkreis, denn wir putzat net überall, de andre ihren Scheiß.“

Text und Bild von Lothar Schell, SchwäPo

 
zurück

[Home]