Erste Präsidentin der Narren

Die Schlaggawäscher haben erstmals in ihrer Geschichte eine Präsidentin. Auf eine spannende Aufgabe freut sich Nina Stadler, die schon viel Erfahrung in der Narrenzunft gesammelt hat.

Nina Stadler, die neue Präsidentin der Oberkochener Narrenzunft Schlagga-Wäscher. Foto: ls

Die Zeit der Vakanz ist vorbei. „Ich freue mich auf diese Arbeit im Zeichen der Narretei“, betont Nina Stadler im Gespräch mit der Schwäbischen Post, um gleich hinzuzufügen: „Es ist heute nicht so einfach, einen Präsidenten zu finden.“

Dass der langjährige Zunftmeister, Präsident und jetzige Ehrenpräsident Klaus Ziemons quasi ihr Ziehvater und Vorbild ist, lässt Nina Stadler nicht außen vor.

Beileibe kein „Nobody“ ist sie allerdings in Sachen Narretei. 1984 hatte sie bei den Schlaggawäschern als Tänzerin beim Damenballett begonnen. In den 1990er Jahren trainierte sie das Showballett und war auch aktiv mit von der Partie. 1998 wurde Nina Stadler ins Präsidium gewählt und sie organisierte seither die Bewirtung. 2002 folgte die Wahl zur Schriftführerin des Vorstands. Kontakt zur NZO hatte sie über Schulfreundinnen bekommen, die dort getanzt haben.

Fasching ist Familiensache bei den Stadlers. Bruder Reiner Stadler ist Mitglied im Elferrat und Chronist im Alemannischen Narrenring und Bruder Thomas Stadler ist Mitglied der Abteilung Technik.

„Ich war lange Zeit an der Seite von Klaus Ziemons tätig, dessen Format ich sehr geschätzt habe“, blickt die frisch gebackene Präsidentin zurück. Beim Bonbonsammeln vor der Kampagne hat sie ihn begleitet, zusammen mit Klaus Ziemons Sponsorengespräche geführt und die Narrenzunft bei Prunksitzungen befreundeter Vereine repräsentiert.

„Mein Vorbild steht mir mit Rat und Tat zur Seite.“ Nina Stadler, Präsidentin der Schlagga-Wäscher

In der neuen Position sieht sie sich als „prima inter pares“, setzt aufs Kollektiv und sinnvolle Aufgabenverteilung. Ihr Hauptaufgabengebiet liegt bei den Hallenveranstaltungen, bei den Prunksitzungen, dem Kinderfasching und bei der Ü60-Party, während der Umzug von Zunftmeister Holm Roscher organisiert wurde.

„Wie Klaus Ziemons möchte ich den Verein über die Grenzen von Oberkochen hinaus bekannt machen“, unterstreicht Nina Stadler und sie setzt hinzu: „Mein Vorbild steht mit mir mit Rat und Tat zur Seite.“ Besonders im Blickfeld habe sie die Jugend, auf die sie ein besonderes Augenmerk legen wolle. Die hervorragende Jugendarbeit sieht die Präsidentin als „Pfund, mit dem man wuchern muss.“

Gespannt ist sie schon, was sich die Gruppen für die neue Kampagne ausgedacht haben. Am 9. Februar kann sie das begutachten, wenn die Prunksitzung für Menschen mit Behinderung am 9. Februar quasi als Generalprobe für die erste Prunksitzung am 23. Februar über die Bühne geht.

Beim Stichwort „Behindertenprunksitzung“ gerät Nina Stadler ins Schwärmen. „Darauf freue ich mich ganz besonders, diesen Menschen eine Freude zu machen, ist mir ganz wichtig“, sagt sie. Hier werde originäre Freude spürbar und die Aktiven schwärmten jedes Jahr über die bombastische Stimmung. Dass der Landrat heuer beim Rollstuhltanz aktiv ist, sei ein Highlight.

Lothar Schell, SchwäPo

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