Wenn Dieter Gold das erlebt hätte ….

Narrenzunft feiert 40. Geburtstag – Hohe Meriten von Landesverband und Narrenring

Einen Vorgeschmack auf die Prunksitzungen bietet der Festakt zum 40jährigen Bestehen der Schlaggawäscher. Und wie ein roter Faden zieht sich der Name Dieter Gold durch die dreistündige Veranstaltung. „Er war der Vater der Narrenzunft“, meint Reinhold Bahmann, auch ein Altvorderer der Schlaggawäscher.

Ehrung der Gründungsmitglieder

Im Stile einer Prunksitzung haben die Schlaggawäscher ihre Geburtstagsfeier konzipiert. Rassige Darbietungen der Garden und Tanzmariechen versetzt mit Grußadressen heimischer und überregionaler Prominenz. Der singende Elferrat laudiert mit einem Faschingsschlager-Potpourri und Altmeister Sepp Merz lässt die hochkarätige Bütten-Szenerie aus vier Jahrzehnten Revue passieren. Präsident Klaus Ziemons ist stolz auf seinen Verein. Über 700 Mitglieder zählt man, 354 Aktive, 25 Abteilungen und Nachwuchssorgen ist ein Fremdwort bei der Narrenzunft. 33000 Besucher in jedem Jahr auf der Homepage, ein dreifaches Schlagg-Hoi für Webmaster Andreas Neuhäuser. Als habe man sich abgesprochen, die Prominenz übt sich im Reim bei den Grußworten. Bürgermeister Peter Traub dankt „dem sehr engagierten Verein“ und überreicht als Geschenk für die gesamte NZO eine Riesentorte mit dem „Schlagg-Symbol.“ Landrat Klaus Pavel, wie Traub in der Galerie der Ehrenelferräte, spricht von der „Schlaggawäscher-Supertruppe“, die Brauchtums- und Heimatpflege vom Feinsten pflege. Die seit 27 Jahren stattfindende Prunksitzung für Menschen mit Behinderung sei ein Aushängeschild für Gemeinsamkeit und Integration. Auch Herbert Soutschek als „Chef“ der Oberkochener Vereine gesellt sich in die Runde der Reimer, beleuchtet die Anfänge der NZO um „ihren Macher Dieter Gold“, der im vergangenen Jahr allzufrüh verstorben ist und vier Jahrzehnte in seiner urwüchsig-humorvollen Art im besten Sinne pralle NZO-Geschichte geschrieben hat.

Hohe Ehrungen

Der Vizepräsident des Landesverbands württembergischer Karnevalsvereins Wolfgang Henes hat die NZO-Geschichte gut gelesen und beschreibt die Geschichte, über die diese Zeitung bereits ausführlich im Vorfeld berichtet hat. Das Präsidium des LWK sei stolz auf dieses Schlaggen-Team, das sich seit vierzig Jahren vorbildhaft fürs Gemeinwohl einsetze. Henes überreicht an NZO-Präsident Klaus Ziemons und Sitzungspräsident Uwe Paap die goldene Ehrentafel des Landesverbands. „Ich gratuliere der Stadt Oberkochen zu dieser Narrenzunft“, sagt der Präsident des Alemannischen Narrenrings Charly Maier. Mit Sonja Hahn und Rainer Stadler stelle die Oberkochener Zunft wichtige Mitarbeiter im Alemannischen Narrenring. Wie angestochen leiten die fetzigen und charmanten „Los Mosquitos“ über zu den Ehrungen der Gründungsmitglieder und der „Schorsch vom Kies“ alias Georg Brunnhuber lässt nicht außen vor, dass „die wilden Kerle vom Kies“ Synonym für die Geburtsstätte des närrischen Humors sind. Für 40 Jahre Mitgliedschaft werden folgende Mitglieder ausgezeichnet: Reinhold Bahmann, Georg Brunnhuber, Ludwig Burghard, Paul Grupp, Ordensschmied Franz Holdenried, Rudolf und Ursula Jährling, Margarete Lübeck, Siegfried Lübeck, Valeria Franz, Manfred Gentner, Roland Gold, Sepp Merz, Anni Riege, Martin Scharpf, Anton Schaupp, Anton Weber, Edeltraud Weller, Hermann Weller, Eveline Wingert, Günter Wingert.

Hans Schäfer (3.v.l.), ein Aushängeschild der NZO, wird zum Ehrenzunftmeister ernannt. Das Präsidium mit (v.l.) Zunftmeister Holm Roscher, Schriftführerin Nina Stadler, Schatzmeisterin Christa Roder und Präsident Klaus Ziemons gratuliert.

Schäfer wird Ehrenzunftmeister

Die Höhepunkt reihen sich beim Schwabenalter-Festakt. Eine Fernseh-Uraufführung lässt die Begeisterung überschwappen. Gezeigt wird ein Film vom Auftritt des Männerballetts anno 1982 in der Liederhalle. Standing ovations in der altehrwürdigen Dreißentalhalle und so manchem NZO-Altvorderen kommen die Tränen der Erinnerung beim Auftritt von Dieter Gold und Konsorten. „Die Narrenzunft lebt und Ehrenamt wächst nach“, sagt Klaus Ziemons, als Marc Winkler aus den Händen von Wolfgang Henes den Großen Verdienstorden am Bande, die zweithöchste LWK-Auszeichnung, erhält. Seit dem fünften Lebensjahr ist er für die Zunft am Kocher tätig, engagiert sich fürs Kinder- und Männerballett, als Abteilungsleiter und Wagenbauleiter. Der Alemannische Narrenring übergibt neue Fahnen, die künftig das szenische Outfit der NZO-Prunksitzungen bilden. Eine Idee des ehemaligen Zunftmeisters Hans Schäfer, dem dann am Ende der Geburtstagsparty die höchste Ehre zuteilwird. Schäfer als Hansdampf in allen Gassen hat die Straßenfastnacht hoffähig gemacht, war Schatzmeister, Brauchtums-, Masken- und Zunftmeister und wird nun von der Narrenzunft zum Ehrenzunftmeister ernannt. Holm Roscher übernimmt die Position des Zunftmeisters. Die Blauen Flitzer fetzen zum Schlussakkord einer überaus kreativen Geburtstagsfeier. Die Karawane zieht weiter und nicht nur der Sultan, auch die Narren haben Durst und belagern die Bar ….

Marc Winkler (li.) erhält vom LWK-Vizepräsidenten Wolfgang Henes den großen Verdienstorden des Landesverbands

Lothar Schell, Schwäbische Post

 
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