Festivitäten im Dreierpack

Narrenregionaltreffen, 40 Jahre Narrenzunft Oberkochen und ein Jubiläumsumzug

„Wenn wir feiern, dann gleich richtig und im Dreierpack“, sagt der Präsident der Narrenzunft Oberkochen, Klaus Ziemons. Am Freitag ist die NZO Ausrichter des Regionentreffens, am Samstag findet der Festakt zum 40-jährigen Bestehen statt und am Sonntag, 13. Januar, startet um 13 Uhr der große Jubiläumsumzug.

Am 11. Januar ab 20 Uhr werden in und um die Dreißentalhalle die Narren regieren beim Regionen-Auftakt des Alemannischen Narrenrings. Nach 2003 – zum 30-jährigen Bestehen – sind die Schlaggawäscher nun beim Eintritt ins Schwabenalter wieder Gastgeber. In der Dreißentalhalle und im beheizten Zelt davor werden rund 1000 Hästräger aus der Region Oberschwaben erwartet, zu der die Narrenzunft Oberkochen als nördlichster Zipfel gehört.

Am Samstag, 12. Januar, steigt um 19 Uhr der Festakt zum 40. Geburtstag der NZO. Dafür hat Ordensschmied Franz Holdenried einen neuen Orden kreiert, der alle Straßenfastnachtsfiguren mit der Symbolfigur, dem Schlagg, präsentiert. Präsident Klaus Ziemons wird „40 Jahre Narrenzunft“ in seinem Vortrag Revue passieren lassen und neben Auftritten vieler NZO-Grupen zeichnet Sepp Merz für die Jubiläumsbütt verantwortlich. Grußadressen wird es vom Alemannischen Narrenring sowie von Landrat Klaus Pavel und Bürgermeister Peter Traub geben.

Zum ersten Mal, just zum Jubiläum, rückt die Narrenzunft mit ihrem Umzug ab vom Faschingsdienstag. „Damit ist garantiert, dass sich zum Jubiläumsumzug am Sonntag, den 13. Januar, rund 4000 Hästräger ein Stelldichein in Oberkochen geben“, übt sich Klaus Ziemons in Vorfreude. Auch das neue „Schlaggablättle“ ist schon fertig, dessen Titelblatt seit 40 Jahren Dietrich Bantel gestaltet.

„Schlagg leitet sich von Schlacke ab“, erklärt der NZO-Präsident Klaus Ziemons. Ein Begriff aus der Eisengewinnung, denn seit 1361 wurden im Brenztal und im Kochertal Eisenhütten betrieben. 1539 wurde bereits urkundlich eine Hütte am Kocherursprung erwähnt, die „Schlackenwäsche“. Am 30. Mai 1973 haben 39 Personen die Narrenzunft der Schlaggawäscher in Oberkochen gegründet und der Name „Schlaggawäscher“ wurde von dem Alt-Oberkochener Konrad Posmik festgelegt. Ein halbes Jahr nach der Gründung hatte die Narrenzunft bereits 300 Mitglieder und 1974 fand unter den Augen von über 2000 Oberkochenern der erste „schmotzige Donnerschdig“ mit einem „Hemmadlodder-Umzug“ statt.

Der Fasching boomte in den Folgejahren, die Prunksitzungen wurden zu einem Renner. Erster Ehrenelferrat wurde anno 1976 der damalige Landrat Gustav Wabro. 1983 wurde die Zunftscheune als Heimat der Schlaggawäscher eingeweiht. 1987 lief die erste Prunksitzung für behinderte Menschen aus dem Ostalbkreis. Die Behindertenprunksitzung ist seitdem ein fester und überaus beliebter Mosaikstein in den jährlichen Kampagnen der NZO. Am 26. Januar wird es wieder so weit sein.

Lothar Schell, Schwäbische Post

 
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