Tausende gelb-blaue Fetzen

„Hamballe“ der Narrenzunft Schlaggawäscher feiern närrisches Jubiläum

„Hamballe“ heißen die fröhlich-lustigen Männer, Frauen und Kinder in den Vereinsfarben Gelb und Blau. Seit 22 Jahren gibt es die Gruppe. Die Schlaggawäscher haben ihrem Geburtstagskind den Saisonorden gewidmet.

Seit 22 Jahren gibt es die Gruppe der „Hamballe“ bei der Narrenzunft Oberkochen bereits. (Foto: privat)

22 Jahre „Hamballe“ bei der Narrenzunft Oberkochen (NZO). „Ein Grund zum Feiern, die Gruppe ist bei uns eine feste Hausnummer“, sagt Ehrenzunftmeister Hans Schäfer, der viele Jahre die Gruppe geleitet hat. Auch sein damaliger Nachfolger in der Gruppenleitung Holm Roscher, heute Zunftmeister, kann dies bestätigen und der heutige „Hamballe-Boss“ Uwe Weger verweist stolz darauf, dass die Hamballe die größte Gruppe der NZO bei der Straßenfastnacht ist.

Der Schwabe sagt Hamballe, wenn einer „ein wenig neben der Kapp ist“, meint Hans Schäfer. Aber das ist gut gemeint, eben faschingsverrückt, Synonym fürs Häs der Hamballe.

Hans Schäfer und der damalige Zunftmeister Roland Gold hatten anfangs der neunziger Jahre die Idee, eine Gruppe ohne Maske ins Leben zu rufen. „Die Hamballe sind aus Erzählungen von Thaddäus Troll entstanden“, greift Hans Schäfer in die Historie.
Troll erzählte von einem Hans Balle, der immer ein wenig unruhig durchs Dorf strich und mit manchem Schabernack für Aufregung sorgte. Daraus ist nun mal der Hamballe entstanden, dessen Mentalität und Charakteristikum sich in seinem Häs widerspiegelt.
Sylvia Schäfer war es dann, die das Häs kreiert hat. In Anlehnung an die „Hudelbätz“ aus Buchen im Odenwald. Aber in keiner Weise abgekupfert, „vielmehr hausgemacht und authentisch“, sagt Holm Roscher, der heute noch als Zunftmeister ins Häs der Hamballe schlüpft.

 

Ein Häs aus 365 Stofffetzen

Bereits 1993 – ein Jahr nach der Gründung – gab es die erste große „Hamballe-Vernissage“ beim Alemannischen Narrenring in Friedrichshafen.
Ein einziges Häs besteht aus 365 Stofffetzen. Luftig-leicht, wie eben die Hamballe in ihrem Naturell sind, flattern die Häs in den Umzügen. 2002 kam aus den eigenen Reihen der Wunsch nach einer Maske und dies wurde in die Realität umgesetzt. Maskenschnitzer Markus Thor aus Killingen schnitzte nach Vorgabe von Holm Roscher eine Maske mit schelmischem Gesichtsausdruck und schwarzen Tupfen auf der Nase. „Das erste Häs gibt es noch, wir halten es in Ehren“, sagt Hans Schäfer und Holm Roscher unterstreicht: „Für den Vorstand war es Ehre und Verpflichtung, den diesjährigen Saisonorden unseren Hamballe zu widmen.“

Die Gruppe ist beliebt und Hamballe ist inzwischen zur Familiensache geworden. Klar, dass der Narrensamen und die Altvorderen gemeinsam marschieren, wenn es auf die Umzüge geht. Deren vierzehn bringt man in dieser Kampagne über die Bühne. Mit Holzmaske und fliegenden Fetzen.

Lothar Schell, SchwäPo

 
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