Pure Lebensfreude im Dreißental

29. Prunksitzung für Menschen mit Behinderung – Landrat Klaus Pavel Schirmherr der Traditionsveranstaltung der „Schlaggawäscher“

Es ist wie immer – schon vor dem Einmarsch der „Schlaggenzunft“ wird in der altehrwürdigen Dreißentalhalle geschunkelt, gesungen und getanzt. „Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr, wenn wir Jubiläum feiern können“, sagt NZO-Präsident Klaus Ziemons in seiner Begrüßung.

Die Rollstuhltänzer vom Körperbehindertenverein Ostwürttemberg

Als die Zunftgarde „Blaue Flitzer“ das Finale einläutet, ist die Stimmung nicht mehr zu überbieten. Man soll ja nicht zu viel verraten, schließlich ist die Prunksitzung für Menschen mit Behinderung auch gleichzeitig die große Generalprobe für die Prunksitzungen der Schlaggawäscher. Die erste findet am 7. Februar statt. Aber die Schlaggen haben auch in diesem Jahr einige Knallbonbons auf Lager.

Den quicklebendigen Elferrat zum Beispiel oder die tollen Garden und die Doublette des Tanzmariechens mit Rebekka und Laura Schneider, die auf der Bühne Rasanz und Akkuratesse vereinen. Für die Menschen mit Handicap ist es einer der ganz großen Höhepunkte des Jahres. Man kennt sich, hilft sich, schiebt den Rollstuhl an den richtigen Platz. Ein wunderschönes Miteinander, wenn man in die Runde blickt. „Hallo Freunde“, begrüßt Präsident Klaus Ziemons die Gäste mit einem dreifach skandierten „Schlagg-Hoi.“ Sein Dank gilt Hausherr und Bürgermeister Peter Traub und Landrat Klaus Pavel als Schirmherrn, die beide fest hinter der Behindertenprunksitzung stünden. Kaffee und Berliner sind wie immer frei, Berührungsängste gibt es keine. In neuem Outfit treten die Rolli-Fahrer vom Körperbehindertenverein Ostwürttemberg auf. Ein Stück gelebter Inklusion. Auch Andreas Neuhäuser ist mit von der Partie, der für die Narrenzunft die Website macht.

„Ich seh´ Euch verkleidet von Kopf bis Fuß, ein Zeichen, dass hier was los sein muss“, sagt Landrat Klaus Pavel im Fass. Wenn über einhundert Akteure auf der Bühne für Stimmung sorgten, dann sei dies ein schönes Stück Gemeinsamkeit, sagt der Schirmherr. Nicht unerwähnt lässt er die AWO unter der Regie von Gerda Böttger, die seit nun fast drei Jahrzehnten für Speis und Trank sorgten. Pavel dankt aber auch dem Möbelhaus Mahler und der Kreissparkasse Ostalb für die tatkräftige finanzielle Unterstützung. Dann besteigt das Männerballett den Olymp und die feschen Schlaggen lassen es sich in der Taverna Olympos gutgehen. Die „Crazy Kids“ nehmen die Gäste mit auf eine lange Reise nach Brasilien. Nicht zur „WM-Nachlese“, sondern um Karneval unterm Zuckerhut hautnah zu erleben.

Ehrungen gibt es natürlich auch. Unter anderem für Petra Pachner, die sich seit vielen Jahren als Behindertenkoordinatorin für die Veranstaltungen in Oberkochen und Waldstetten einsetzt. Die Kapelle „Sensor“ spielt zum Schlussakkord auf und der allgemeine Tenor lautet: „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr.“

Gardenzauber

Das Männerballett auf dem Olymp

 

Text und Bilder von Lothar Schell, SchwäPo

 
zurück

[Home]