23. Prunksitzung für behinderte Menschen - Programm voller Raffinesse und Niveau - Beifallsstürme für Rollstuhltanzgruppe

Wenn Menschen Freude und Frohsinn teilen

Raketen und „Schlagg-Hois“ am laufenden Meter gab es bei der 23. Behindertenprunksitzung der Schlaggawäscher in der Dreißentalhalle. „Hier wird nicht von Integration geredet, hier wird sie gelebt“, meinte die Behindertenkoordinatorin des Landkreises Petra Pachner.

Gelebte Integration: die Rollstuhltanzgruppe des Körperbehindertenvereins Ostwürttemberg

Schirmherr Landrat Klaus Pavel hatte die Grippe ebenso aus dem Narrenschiff verbannt wie Bürgermeister Peter Traub, für den Stellvertreter Bruno Balle eine der zahlreichen Ehrungen entgegennehmen konnte, die erster Zunftmeister Klaus Ziemons auf der Showbühne vornahm. Dabei kamen auch jene behinderten Menschen nicht zu kurz, die schon viele Jahre dabei sind und diesem Ereignis förmlich entgegenfiebern. Der besondere Gruß des ersten Zunftmeisters galt MdL Ulla Haussmann sowie Ehrenzunftmeister Dieter Gold, der die Prunksitzung vor 23 Jahren ins Leben gerufen hatte. Die Mannschaft des AWO-Ortsvereins mit Gerda Böttger an der Spitze hatte die Kaffeetische liebevoll gedeckt und die Kapelle „Sensor“ stimmte aufs närrische Geschehen ein.

Als „D´r Kochemer Koch“ trat Walter Hausmann auf

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Dreißentalhalle, rund 400 meist kreativ herausgeputzte Närrinnen und Narren klatschten beim Einmarsch der kleinen und großen Aktiven kaum enden wollenden Beifall. Die „Orange Ladies“ der Showtanzgruppe „Lolli-Pops“ wirbelten über die Bühne und der Narrensamen der Zwergelesgarde war voller Begeisterung bei der Sache.

Die halbe Welt bereisten tänzerisch und musikalisch die „New Generations“, die als kleine Fische, Meerjungfrauen und Surfer zwischen Fernweh und Urlaubszauber schwelgten. Wenn Walter Hausmann als Büttenredner auftritt, ist immer was Besonders zu erwarten. Heuer kümmerte sich der Büttredner mit seiner im Sängerbund geschulten Stimme um die Vielzahl von Kochsendungen im Fernsehen und seine Menüs waren mit saftigen Bonmots gewürzt. Dabei ließ der Chef vom „Restaurant Dreißental“ auch hinter die Kulissen blicken. Zum zweiten Mal dabei war die Rollstuhltanzgruppe des Körperbehindertenvereins Ostwürttemberg mit ihrer Trainerin Sylvia Scheerer. Dabei servierten die Akteure eine kreative Choreografie, die so recht zum Bild dieser Prunksitzung passte: Integration von behinderten und nicht behinderten Menschen.

 
„Einfach zum Träumen“, so der Eindruck dieser Besucherin   Auch der Nachwuchs mischte mit

Behindertenkoordinatorin Petra Pachner dankte namens des Landkreises und Landrat Klaus Pavel für die partnerschaftliche Kooperation mit der Oberkochener Narrenzunft. „Musik und Feiern verbindet, das Thema Behinderung tritt in den Hintergrund, der Mensch steht im Mittelpunkt“ meinte sie. Munter ging es weiter mit all jenen Gruppen, die bei der großen Prunksitzung am 14. Februar zu sehen sind und die bei der Behinderten-Prunksitzung ihre Generalprobe absolvierten. Mit dabei die Traditionsgruppen der Faschingsknaller und des Männerballetts, die mit ihren Auftritten Volltreffer beim Publikum landeten. Eine besondere Augenweide waren aber auch die hervorragend geschulten Garden.

Vielleicht wird die Narrenzunft Oberkochen ein überregionaler Ideengeber. „Restlos begeistert, eine tolle Sache“, meinte der Vize-Narrenmeister des Alemannischen Narrenrings Michael Weimann.

Text und Bild von Lothar Schell, SchwäPo

 
zurück

[Home]